Sie verschwinden von unserem Markt, entwickeln sich aber in einer anderen Ecke der Welt weiter und erfreuen dort die Fahrer. Genau das ist die Geschichte des Ford Mondeo. Als Redakteur habe ich ihn immer als eines der Modelle gesehen, die das Gesicht der Marke Ford in Europa prägten. Nun erlebt er in China und im Nahen Osten eine zweite Jugend – und in der aktualisierten Version sieht er noch besser aus. Die Preise? Die machen einen schon ein bisschen neidisch.
Warum verschwand der Mondeo aus Europa?
Ehrlich gesagt wirkt Fords Entscheidung, Mondeo, Focus und Fiesta aus Europa abzuziehen, immer noch wie Wahnsinn. Diese Autos waren Ikonen für mehrere Generationen. Beim Fiesta kann man es noch nachvollziehen, er wurde durch strenge Vorschriften im Kleinwagensegment erdrückt. Der Focus hätte mit kontrollierten Preisen weiterlaufen können. Aber der Mondeo? Eine solide Limousine mit Ruf und treuen Fans. Vor ein paar Jahren wurde er hier „begraben“, während er in China ein Verkaufsschlager ist. Warum? Weil er groß, stilvoll, praktisch, technisch zuverlässig und preislich fair ist. In Europa scheint es, als würden die Hersteller die Kunden absichtlich mit unnötigen Neuheiten quälen, während man dort genau das anbietet, was die Leute wollen.
Interessante Tatsache: Die fünfte Generation des Mondeo ist in China fast das einzige wirklich erfolgreiche Ford-Modell. Man hätte ihn problemlos importieren können – reiner Benziner, keine Zollkomplikationen. Aber es sollte nicht sein.
Updates: Noch schöner und raffinierter
Ford hat sich nicht auf den Lorbeeren ausgeruht und kürzlich ein Facelift des Mondeo vorgestellt. Äußerlich noch attraktiver, mit cleveren Verbesserungen im Innenraum und vielen Features. In manchen Märkten sind die Preise sogar leicht gesunken! Im Nahen Osten läuft dasselbe Auto als Taurus 2026. Was mir besonders gefällt: Sie haben den riesigen Bildschirm entfernt, der über das gesamte Armaturenbrett ging und in den China-Versionen billig wirkte. Ohne ihn wirkt der Innenraum eleganter und übersichtlicher. Meiner Meinung nach ein richtiger Schritt – weniger Ablenkung auf der Straße.
Technik unter der Haube
Technisch bleibt alles bewährt und zuverlässig. Zwei Varianten stehen zur Wahl:
- 2,0-Liter-Turbobenziner mit 239 PS und 382 Nm – kraftvoll, Vorderradantrieb über 8-Gang-Automatik.
- Hybrid: 1,5-Liter-Turbo mit 185 PS plus Elektromotor mit 64 PS, stufenloses CVT-Getriebe. Ebenfalls Vorderradantrieb.
Nichts Überragendes, aber ideal für den Alltag. In den Verkaufsmärkten gehen diese Autos weg wie warme Semmeln, weil sie Größe und Sparsamkeit vereinen. Hier würde man für ähnliches Geld eher einen Basis-Skoda Octavia bekommen, der daneben eher bescheiden wirkt.
Preise, die neidisch machen
Ungefährer Marktpreis in Deutschland für eine vergleichbare große Limousine in diesem Segment: 45.000–55.000 € je nach Ausstattung und Region. Für dieses Geld bekommt man eine geräumige Limousine mit Premium-Anmutung und solider Ausstattung. Da fragt man sich: Warum bringt Ford so etwas nicht wieder nach Europa? Man könnte mit jedem mithalten. Stattdessen schauen wir nur zu und hoffen, dass die Marke irgendwann umdenkt – es wäre toll, den Mondeo wieder auf unseren Straßen zu sehen.
