Elektroautos: Der unsichtbare Gesundheitsschaden durch Feinstaub | Southampton-Studie | automotive24.center

Dein E-Auto ist sauber? Diese Studie beweist das Gegenteil

Alle feiern Elektroautos als die rettende Lösung – doch britische Forscher zeigen jetzt: Das enorme Gewicht und die intensive Bremsstaub-Emission machen E-Autos in Städten wie Berlin, München oder auf der A3 zu einer unterschätzten Gefahr für die Lunge.

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Das Paradoxon der „Null-Emission“

Auf den ersten Blick wirken Elektroautos wie die perfekte Antwort auf die Luftverschmutzung – schließlich gibt es keinen Auspuff. Doch der eigentliche Schadstoff kommt gar nicht aus dem Auspuff, sondern aus Bremsen und Reifen. Durch das deutlich höhere Gewicht (oft 400–700 kg mehr als ein vergleichbarer Verbrenner) entstehen beim Abbremsen und bei Kurvenfahrten auf der Autobahn oder in der Stadt erheblich mehr ultrafeine Partikel, die tief in die Lunge eindringen können.

Woraus bestehen diese giftigen Partikel?

Wissenschaftler der University of Southampton teilten Bremsbeläge in vier Kategorien ein: low-metallic, semi-metallic, organisch (NAO) und keramisch. Das erschreckende Ergebnis: Gerade die in modernen E-Autos bevorzugten organischen und keramischen Beläge setzen die meisten toxischen Kupferfasern frei. Diese Partikel unter 2,5 Mikrometer (PM2.5) stehen im Verdacht, das Risiko für Lungenkrebs, Asthma und chronische Lungenerkrankungen deutlich zu erhöhen.

Vergleich mit Diesel: Wer ist wirklich „sauberer“?

So paradox es klingt: In städtischen Stop-and-go-Situationen können moderne Diesel teilweise weniger nicht-abgasbedingte Partikel erzeugen als ein schweres E-Auto, weil sie leichter sind und die Rekuperation die mechanischen Bremsen weniger stark beansprucht. Das macht Diesel nicht zum Umweltengel, zeigt aber: Der flächendeckende Umstieg auf zwei Tonnen schwere Stromer könnte das Feinstaubproblem in deutschen Innenstädten einfach nur verlagern statt lösen.

  • Elektroautos sind keineswegs komplett emissionsfrei;
  • Brems- und Reifenabrieb erzeugt hochgiftige Feinstäube;
  • Die Verkehrswende braucht dringend neue Material- und Gewichtsstandards.

Diese Studie ist ein Weckruf. Elektroautos bleiben die beste Waffe gegen CO₂ und klassischen Smog, aber Brems- und Reifenstaub zu ignorieren wäre fatal. Die gute Nachricht: Schon jetzt entwickeln Hersteller und Zulieferer kupferfreie Beläge und reifenarme Reifen. Nur mit diesen Innovationen wird das E-Auto wirklich das, was wir uns alle wünschen – sauber bis in die letzte Lunge.