Auf den ersten Blick wirkt der Preis wie ein Knaller: Das neue Model Y Standard Range startet in Deutschland bei etwa 42.990 € (Listenpreis vor BAFA-Umweltbonus). Doch wie so oft bei Tesla steckt hinter der „Preissenkung“ ein cleverer Schachzug mit Ausstattung und Erwartungen.
Was hat sich in der Baureihe wirklich verändert?
Letztes Jahr war das Model Y das meistverkaufte Auto der Welt – sogar vor der Corolla. Aber die Konkurrenz aus Korea, China und von VW, BMW und Mercedes schläft nicht. Tesla kontert jetzt mit der Model Y Standard Range: eine Version, bei der an allem gespart wurde, wo es nur geht – und trotzdem sieht das Auto immer noch topmodern aus. Minimalismus als Markenzeichen eben.
In den USA ging man noch weiter und strich sogar den Basis-Autopilot. In Europa und Deutschland bleibt er zum Glück erhalten (in der einfachsten Variante). Dafür dürfen sich Käufer jetzt wieder über… normales UKW-Radio freuen. Ja genau, in den USA hatten sie das sogar gestrichen und nur noch Streaming angeboten.
Preis vs. Realität auf deutschen Straßen
Hierzulande liegt die Model Y Standard Range bei rund 42.990 €. Klingt günstig, aber: Die bisherige Hinterrad-Version mit größerer Batterie und mehr Reichweite wurde still und leise aus dem Konfigurator entfernt. Tesla hat im Prinzip nur die Namen getauscht und die Ausstattung leicht reduziert, um die „neue“ Basis als Schnäppchen zu verkaufen.
Im direkten Vergleich zur Model 3 bekommt man für dasselbe Geld eine Limousine, die schneller sprintet (0–100 km/h in 6,1 s statt 7,2 s) und fast identische Reichweite bietet (ca. 520 km WLTP). Wer nur 5.000–7.000 € drauflegt, fährt bereits die Long Range mit bis zu 720 km Reichweite und Allrad. Plötzlich wirkt das „günstige“ SUV nicht mehr ganz so attraktiv.
Cleverer Schachzug oder Abzocke?
Tesla testet gerade, wie weit deutsche Kunden bereit sind, für einen niedrigeren Preis Abstriche zu machen. Wenn die Standard Range in Berlin, München und auf der Autobahn reißenden Absatz findet, kommen noch mehr abgespeckte Varianten. Floppt sie, zaubert Tesla blitzschnell wieder die reichhaltigeren Versionen zurück.
Eins bleibt aber gleich: Tesla beherrscht die mediale Aufmerksamkeit wie keine zweite Marke. Selbst wenn sie Ausstattung wegnimmt, reden plötzlich alle darüber – und genau das ist auch 2025 noch bezahlbarer Marketing-Gold wert.
