
Wir starten beim Design. Der Kia Ceed 2025 behält die markante „Tiger Nose“, macht sie aber deutlich breiter und aggressiver – der Hatchback wirkt sofort sportlicher. Voll-LED-Scheinwerfer mit schmalen Tagfahrlichtstreifen, durchgehende Rücklichtleiste: das Ganze sieht fast premium aus. In knalligen Farben wie Orange oder Blau Metallic dreht er auf der A3 bei München oder der A7 bei Hamburg garantiert Köpfe. GT-Line und GT bringen schwarze Akzente und 18-Zoll-Felgen. Die Basis-16-Zöller wirken etwas bieder, aber die niedrige, muskulöse Silhouette bleibt ein Hingucker. Einstiegspreis in Deutschland: ab ca. 25.990 € (Listenpreis geschätzt). Für das Geld sieht und fühlt sich der Ceed deutlich hochwertiger an als die meisten Konkurrenten – wer nicht zwingend die Topversion braucht, macht hier ein Schnäppchen.
Die Abmessungen sind leicht gewachsen: 4.600 mm Länge, 1.800 mm Breite, 1.470 mm Höhe, Radstand 2.650 mm. Das bringt ein paar Zentimeter mehr Beinfreiheit hinten, die Bodenfreiheit bleibt bei 135 mm – typisch Kompaktklasse, ideal für Stadt und Autobahn, nicht für Feldwege. Kofferraum 395 Liter (erweiterbar auf 1.291 Liter), beim SW sind es 625/1.694 Liter. Allrad gibt’s nicht, nur Frontantrieb – wer viel auf Schnee unterwegs ist, muss sich mit guten Winterreifen behelfen.

Wie fährt er sich?
Das Highlight ist die überarbeitete Motorenpalette. Der Basis-1.5 T-GDI leistet 160 PS und kommt wahlweise mit 6-Gang-Schalter oder 7-Gang-DCT. 0–100 km/h in 8,5 Sekunden – absolut klasseüblich, aber keineswegs lahm. Die GT-Version mit 1.6 Turbo und 204 PS schafft das in 7,4 Sekunden und klingt dank sportlicherer Abgasanlage endlich richtig gut. Fahrwerk straff, aber komfortabel abgestimmt: auf 18-Zöllern liegt der Ceed wie ein Brett in der Kurve, die Lenkung ist jetzt spürbar direkter. Bei 130–160 km/h auf der Autobahn ist die Geräuschdämmung top, nur die Reifen sind leicht hörbar. Fazit: Der Ceed gehört nach wie vor zu den fahraktivsten Kompakten – ohne dass man dafür Rennfahrer sein muss.

Wie wohlfühlt man sich drin?
Dank längerem Radstand mehr Platz, deutlich bessere Materialien: weiche Oberflächen, saubere Nähte, Stoff oder Leder je nach Ausstattung. Der Fahrersitz bietet guten Seitenhalt, Lordosenstütze gibt’s aber nur in den teuren Linien. Rückbank für zwei Erwachsene komfortabel, der Mittelsitz bleibt Notlösung. 10,25-Zoll-Touchscreen mit Apple CarPlay/Android Auto (kabellos), und – Gott sei Dank – echte Tasten für die Klima bleiben erhalten. Topversionen bieten Head-up-Display, Induktionsladen und JBL-Sound. Die Basis mit 8-Zoll-Bildschirm und Stoff ist solide, aber kein Luxus. Kia macht es richtig: 2025 noch echte Knöpfe zu haben, ist ein echtes Plus.

Preise in Deutschland
Die getestete GT-Line mit 1.5 T-GDI, DCT, Panoramadach und vollem Sicherheitspaket liegt bei ca. 34.990–36.990 € (geschätzter deutscher Listenpreis inkl. Ausstattung). Das ist nicht billig für die Kompaktklasse, aber absolut konkurrenzfähig zu Octavia, Golf oder Astra. Die Basis startet bei ca. 25.990–27.990 € und bringt bereits LED-Scheinwerfer, Tempomat und 6 Airbags mit – starkes Angebot. Die mittlere Prestige-Linie (ca. 30.990–32.990 €) ist der Sweet Spot: großer Screen, Klimaautomatik, Rückfahrkamera, 17-Zöller. Wer nur Spaß will, bleibt bei 160 PS – die GT lohnt sich wirklich nur für echte Enthusiasten.
Fazit: Kaufen oder nicht?
Der Kia Ceed 2025 ist ein rundum gelungener, stylischer und technisch topmoderner Kompakter, der nicht Premium sein will, aber deutlich besser aussieht und fährt, als sein Preis vermuten lässt. Kein Allrad, wenig Bodenfreiheit und teure Topversionen sind die einzigen wirklichen Kritikpunkte. Wer aber ein Auto für Stadt, Landstraße und Autobahn sucht – mit klasse Handling, modernem Interieur und fairen Preisen – landet beim Ceed ganz vorne. Ich selbst würde die Prestige mit DCT nehmen und glücklich damit durch Berlin, München oder die kurvigen Landstraßen Baden-Württembergs cruisen. Die GT? Die ist für alle, die morgens um 6 schon mit Vollgas auf der leeren Autobahn Richtung Alpen starten wollen.