Das Schweizer Paradies für Sportwagen: Das Kessel-Imperium von Ferrari, Maserati und Pagani | automotive24.center

Das Schweizer Paradies der Supersportwagen: Wie Kessel ein Imperium aus Ferrari, Maserati und Pagani aufbaut

Der Süden der Schweiz wird selten mit Motorsport assoziiert, doch im Tessin gibt es einen Ort, der ohne Weiteres als wahre Mekka für Fans schneller und schöner Autos bezeichnet werden kann

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Das Unternehmen Kessel, offizieller Händler für Ferrari, Maserati und Pagani, befindet sich derzeit in einer Phase starken Wachstums – und das mit großem Stil.

Neue Räume und große Pläne

In der Nähe der Autobahnausfahrt Lugano Süd laufen die Bauarbeiten auf Hochtouren. Bereits im Frühjahr öffnet der modernisierte Ferrari- und Maserati-Showroom in Pambio-Noranco in einem völlig neuen Konzept. Parallel wird der Ausbau des Multi-Brand-Zentrums in Grancia abgeschlossen – dort werden alles betreut: von aktuellen Supersportwagen bis hin zu seltenen Klassikern.

Und damit hören die Pläne nicht auf. In Sulgen, das in der Schweiz als „Autostadt“ bekannt ist, entsteht ein neues Kessel-Zentrum für den deutschsprachigen Teil des Landes. Die Eröffnung ist für März 2026 geplant.

Ronnie Kessel: Business ohne Pathos

Firmenbesitzer Ronnie Kessel leitet das Unternehmen seit 15 Jahren. Er übernahm es 2010 nach dem Tod seines Vaters – des ehemaligen Formel-1-Piloten Loris Kessel – und machte aus dem Familienbetrieb ein wirklich internationales Projekt.

Ein interessantes Detail: Zu Geschäftsterminen kommt Ronnie meist mit einem Smart Fortwo. Er erklärt es ganz einfach – praktisch und immer ein Parkplatz frei. Ferrari seien, so sagt er, für Wochenenden und besondere Fahrten. Sein Lieblingsauto? Der legendäre F40. Und hier kommt Romantik ins Spiel: Er ist im selben Jahr gebaut wie sein Besitzer.

CARS: Mehr als nur ein Akronym

Kessel beschreibt sein Geschäft mit vier Buchstaben:

  • Classic — Klassische Autos und Sammlerstücke
  • Auto — Verkauf neuer und gebrauchter Sportwagen
  • Racing — Teilnahme an Rennen weltweit
  • Service — Wartung, Restaurierung und technischer Support

Das Unternehmen beschäftigt rund 200 Mitarbeiter und ist aktiv im Motorsport engagiert. Beispielsweise tritt der Ferrari 296 GT3 des Teams Kessel Racing in den Asian Le Mans Series an.

Hybride heute, Elektro morgen

Ronnie betrachtet rein elektrische Ferrari pragmatisch. Die Nachfrage nach solchen Modellen wird seiner Meinung nach vor allem in China, Nordamerika und Skandinavien groß sein. Hybride hingegen hält er bereits jetzt für die optimale Lösung.

Ein gutes Beispiel ist der Ferrari 296 GTS mit 3-Liter-V6 und Elektromotor. Die Gesamtleistung beträgt 830 PS, in der Stadt fährt man fast lautlos und ohne lokale Emissionen. Auf der Autobahn bleibt trotzdem der echte Ferrari-Charakter erhalten.

Neue Ära für Ferrari und Ausblick auf Maserati

Auch Ferrari verändert sich mit der Zeit. Früher war das Wort „SUV“ für die Marke fast ein Tabu, heute nimmt der Purosangue selbstbewusst seinen Platz in der Modellpalette ein. Vier Türen, Allradantrieb, Alltagstauglichkeit – und eine enorme Nachfrage, die bereits zu Preissteigerungen geführt hat (in Europa gehen solche Fahrzeuge leicht über 400.000 €; Orientierungspreis auf dem deutschen Markt: ab ca. 450.000 € bis über 550.000 €, je nach Ausstattung und Nachfrage).

Interessant ist, dass Kessel Maserati als ideale familiäre Ergänzung zu Ferrari sieht – praktischer und breiter aufgestellt, aber immer noch emotional. Genau dieser Ansatz könnte der Marke aus Modena neues Leben einhauchen.

Wenn man beobachtet, wie Kessel sein Netzwerk und seine Philosophie weiterentwickelt, wird klar: Hier werden nicht einfach Autos verkauft. Hier wird ein Lebensstil angeboten, in dem Geschwindigkeit, Geschichte und Vernunft auf erstaunliche Weise harmonieren.