Elektrischer Porsche Taycan Turbo GT und starker Wertverlust – Auto-News | automotive24.center

Selbst der schnellste Porsche schützt E-Antriebe nicht vor massivem Wertverlust

Es scheint, als hätte Porsche die harte Realität des Elektromarkts direkt ins Gesicht bekommen – ohne Filter und ohne Marketing-Illusionen

twitter facebook whatsapp linkedin

Und diese Realität erweist sich als ziemlich gnadenlos. Selbst der schnellste Porsche aller Zeiten, mit Rekorden, einem großen Namen und minimaler Laufleistung, verliert enorme Summen, kaum dass er den Hof des Händlers verlassen hat.

Wenn die Strategie am Markt vorbeigeht

Porsche ist eine Marke, die über Jahrzehnte mit Emotionen, Ingenieurskunst und präzisem Verständnis ihrer Kundschaft verdient hat. Doch der große Einsatz auf elektrische Sportwagen hat plötzlich gezeigt, dass auch solche Unternehmen schmerzhafte Fehleinschätzungen haben können. Die Investitionen in die E-Modellreihe waren extrem teuer und wenig renditestark, was nicht nur die neuen Modelle, sondern das gesamte Geschäft trifft.

Das Unternehmen musste daher dringend Pläne umschreiben, Entwicklungen einstellen und faktisch in den Krisenmodus schalten. Das ist keine Spekulation – die Finanzberichte belegen bereits, dass das „elektrische Experiment“ viel zu teuer wird.

Warum elektrische Sportwagen den Wert nicht halten

Dafür gibt es mehrere Gründe, und sie sind durchaus erdverbunden:

  • Begrenzte Reichweite bei hochleistungsfähigen Elektroautos;
  • Lange Ladezeiten im Vergleich zum Tanken;
  • Schnelle technische Veralterung der Batterien;
  • Schwaches Interesse an solchen Fahrzeugen auf dem Gebrauchtmarkt.

All das ergibt eine unangenehme Rechnung: Das Angebot übersteigt bei Weitem die Nachfrage, und damit stürzen die Preise ab. Schnell und kompromisslos.

Taycan Turbo GT Weissach: Rekord ja, Nachfrage nein

Ein anschauliches Beispiel ist der Porsche Taycan Turbo GT Weissach. Formal ist er der Gipfel der Ingenieurskunst: bis zu 1.108 PS, Beschleunigung auf 100 km/h in rund 2 Sekunden und der Titel des schnellsten beschleunigenden Porsche der gesamten Markengeschichte. Dazu ein Rekord auf der Nordschleife – auch wenn er nicht der erfreulichste für Fans von Verbrennermotoren ist.

Ein konkretes Exemplar des Modelljahrs 2025 mit nur 227 km Laufleistung tauchte bei einer Auktion auf Bring a Trailer auf. Neu kostete das Fahrzeug etwa 250.000–270.000 € inklusive Optionen (orientierender Marktwert für Deutschland, je nach Ausstattung). Zur Orientierung: Farbe, Räder und Ausstattung schlugen in diesem Segment nur geringfügig zu Buche.

Und hier wird es spannend.

Minus Zehntausende Euro in wenigen Monaten

Das höchste Gebot bei der Auktion lag bei nur rund 160.000–180.000 €. Selbst ohne dass der Reserve-Preis erreicht wurde, ist der Abstand beeindruckend. Formal ein Minus von über 80.000 € quasi aus dem Nichts – bei minimaler Laufleistung und einem fast neuen Auto.

Das ist keine Ausnahme, sondern eher die Regel. Ein Verlust von 50.000–100.000 € im ersten Jahr bei teuren Taycan ist heute alltäglich. Und danach werden die Zahlen noch unangenehmer.

Was das in der Praxis bedeutet

Käufer rarer und teurer Porsche sind ein anderes Szenario gewöhnt. Ein 911 GT3 RS hält seinen Wert oft jahrelang, manchmal steigt er sogar. Bei der Elektro-Version funktioniert das nicht. Und Menschen, die auf ihr Geld achten – und das ist die Mehrheit der Porsche-Kunden – sehen das genau.

Am Ende ordnet der Markt alles ein. Man kann noch so viel über Zukunft, Umwelt und Rekorde reden, aber wenn ein Auto in wenigen Monaten Zehntausende Euro verliert, verfliegt die Begeisterung schnell.

Die Geschichte des Taycan Turbo GT Weissach ist nicht nur ein missglückter Weiterverkauf. Sie ist ein deutliches Signal, dass der elektrische Ansatz im Segment teurer Sportwagen bisher noch nicht das „neue Gold“ geworden ist, auf das viele gehofft hatten.