
Du steigst ein und bist sofort verliebt: futuristisches Cockpit, butterweiche Federung, leise Laufkultur. Doch nach ein paar Monaten auf der A3, A7 oder in der Stadt fangen die Foren an zu glühen – Ruckeln beim Anfahren, freezes der Infotainment-Anzeige, klappernde Fahrwerksgeräusche. Wir haben die häufigsten Schwachstellen des Tucson 2025 in Deutschland zusammengefasst und zeigen, wie teuer es wirklich wird.
Motoren: Was hält die deutsche Realität aus?
In Deutschland gibt es drei Antriebsvarianten:
- 2.5-Liter-Saugbenziner (138 kW/187 PS): Solide, aber lahm – 0-100 km/h in über 10 Sekunden mit fünf Personen und Klimaanlage. Viele berichten von verkokten Einspritzdüsen bei zu viel E10 von Discounter-Tankstellen. Reinigung alle 50.000 km kostet 450–750 €.
- 1.6 T-GDI Hybrid (169 kW/230 PS): Sparsam (real 6,5–7,5 l/100 km), aber das Umschalten zwischen Elektro- und Verbrennungsmotor führt im Stau zu spürbarem Ruckeln.
- PHEV Plug-in-Hybrid (195 kW/265 PS): Bis zu 58 km elektrische Reichweite – im Sommer. Im Winter bei Minusgraden sinkt die Reichweite auf 35–40 km, die Heizung zieht zusätzlich Strom.
So sparst du teure Reparaturen:
- Nur Super Plus (98 Oktan) oder hochwertiges E10 von Markentankstellen.
- Ölwechsel (0W-20) alle 15.000 km oder jährlich (ca. 180–280 €).
- Jährliche Batteriediagnose beim Hybrid/PHEV (150–250 €).
- Vorheizen im PHEV nur im eingesteckten Zustand – spart Reichweite und Nerven.
Getriebe: Warum ruckelt es so oft?
8-Stufen-Automatik (Benzin) bzw. 6-Stufen beim Hybrid. Der Allradantrieb HTRAC ist klasse, aber besonders im Stop-and-go und bei kalten Temperaturen kommt es zu deutlichem Schaltruckeln. Software-Updates bei Hyundai (kostenlos in der Garantie) beheben das meist.

Getriebe fit halten:
- ATF-Wechsel alle 60.000–80.000 km (ca. 450–750 €).
- Bei Ruckeln sofort aktuelles TCM-Update einspielen lassen.
- HTRAC-Kupplung alle 40.000 km prüfen, wenn du oft auf Feldwegen unterwegs bist.
Fahrwerk: Klappern auf schlechten Straßen
McPherson vorne, Multilenker hinten – komfortabel auf der Autobahn, aber auf Pflasterstraßen oder kaputten Landstraßen klappern die Stabilisatorbuchsen oft schon vor 40.000 km. Stoßdämpfer hinten können bei voller Beladung und Anhängerbetrieb früher undicht werden.
Lebensdauer verlängern:
- Stabilisatorbuchsen tauschen: 350–550 € pro Achse.
- Härtere Dämpfer (Bilstein B6 oder Eibach Pro) einbauen: 1.200–1.800 € komplett.
- Spureinstellung alle 20.000 km – besonders nach dem Winter.
Elektronik: Wenn die Bildschirme einfrieren
Die beiden 12,3-Zoll-Displays sehen toll aus, frieren aber gelegentlich ein, Bluelink entleert die 12-V-Batterie bei längerem Stand, und bei Salz und Nässe spielen die Assistenzsysteme verrückt.
So bleibst du cool:
- Alle OTA-Updates und Rückrufaktionen sofort machen.
- Batterie spätestens nach 4–5 Jahren wechseln (250–400 €).
- Bluelink bei längerer Standzeit deaktivieren.
Karosserie & Innenraum: Lack, Rost und Geräusche
Lack ist extrem dünn – Steinschläge bereits nach 10.000 km Autobahn. In salzreichen Regionen (z. B. Bayern, NRW im Winter) zeigen sich erste Roststellen an Türnähten nach 2–3 Wintern. Die Geräuschdämmung ist nur Durchschnitt – ab 130 km/h hörst du Reifen und Wind deutlich.
Schutzmaßnahmen:
- Front-PPF + Ladekantenschutz: 1.500–3.500 €.
- Jährliche Unterbodenversiegelung (Mike Sander, Dinitrol etc.): 250–400 €.
- Zusätzliche Dämmmatten Türen + Boden: 2.000–3.500 € – lohnt sich!

Was deutsche Fahrer wirklich sagen
In Foren wie motor-talk.de und Tucson-Facebook-Gruppen:
- Vorteile:
- Optisch ein Hingucker und extrem viel Ausstattung fürs Geld.
- Hybrid spart echt Sprit im Stadtverkehr.
- 5 Jahre Garantie ohne Kilometerbegrenzung + 8 Jahre auf die Batterie.
- Nachteile:
- 2.5-Liter-Motor zu schwach für die Masse.
- Getrieberuckeln + Infotainment-Bugs nerven.
- Lack und Dämmung unter Premium-Niveau.
Bessere Alternativen in Deutschland
- Toyota RAV4 Hybrid – nahezu unverwüstlich und top Restwert.
- Škoda Kodiaq – mehr Platz, bessere Verarbeitung.
- Mazda CX-60 PHEV – fahrdynamisch überlegen.
- VW Tiguan eHybrid – Premium-Feeling, teurer in der Anschaffung.
Fazit: Kaufen oder Finger weg?
Der Hyundai Tucson 2025 ist einer der attraktivsten Kompakt-SUVs auf dem deutschen Markt – optisch, preislich und ausstattungstechnisch. Wer bereit ist, Super Plus zu tanken, regelmäßig Updates einzuspielen und etwas in Schutzmaßnahmen zu investieren, wird lange Freude haben. Der Vollhybrid ist für die meisten die beste Wahl. Wer jedoch absolute Sorglosigkeit sucht, greift weiterhin zum Toyota RAV4. Realistischer Marktpreis für einen gepflegten Tucson 2025 in Deutschland: 34.000–48.000 € je nach Motorisierung und Ausstattung.