Intelligenter Tempomat Hyundai und Geschwindigkeitskameras — Auto-News Deutschland | automotive24.center

Hyundais smarter Tempomat: Eine clevere Technik, die trotzdem Kritik erntet

Manchmal liefern die Hersteller genau das, was Fahrer seit Jahren fordern – und prompt gibt es Unmut

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Und hier beginnt das Paradox: Die Lösung wirkt logisch, nützlich und sogar komfortabel, doch ein Teil der Öffentlichkeit lehnt sie vehement ab. Ein Beispiel ist der fortschrittliche intelligente Tempomat von Hyundai, der bereits in manchen Märkten im Einsatz ist.

Nicht Blitzer, sondern gesunder Menschenverstand

Die Diskussion um Geschwindigkeitskontrollen gibt es überall. Kameras, Bußgelder, Haushaltslöcher – all das ist längst nicht mehr rein eine Sicherheitsfrage. Oft hat man den Eindruck, es gehe eher um Einnahmen als um echte Unfallvermeidung. Vor diesem Hintergrund zeigen die Koreaner einen alternativen Ansatz.

In bestimmten Hyundai-Modellen arbeitet der Tempomat eng mit der Navigation zusammen. Er zeigt nicht nur die Route an, sondern berücksichtigt Datenbanken mit festen Blitzern, Tempolimit-Zonen und potenziell gefährlichen Streckenabschnitten.

So funktioniert es in der Praxis

Das System ist denkbar einfach und vor allem unaufdringlich. Der Fahrer legt die Wunschgeschwindigkeit fest – ob exakt nach Vorschrift oder etwas darüber. Danach verhält sich das Auto wie folgt:

  • es reduziert automatisch die Geschwindigkeit vor Blitzerzonen oder Bereichen mit Durchschnittskontrolle;
  • es drosselt das Tempo an potenziell riskanten Stellen;
  • nach dem Passieren der Kontrollzone kehrt es zur eingestellten Geschwindigkeit zurück.

Keine dauerhaften Warnsignale, keine Zwangsbremsungen oder erzieherische Maßnahmen. Das Fahrzeug tut einfach das, wofür Geschwindigkeitskontrollen eigentlich eingeführt wurden – es wird dort langsamer, wo es wirklich sinnvoll ist.

Warum das manche ärgert

Eigentlich der ideale Kompromiss: Sicherheit bleibt gewahrt, weniger Bußgelder, kein Druckgefühl für den Fahrer. Doch nein – manche sehen darin eine „Umgehung von Strafen“. Wenn das System hilft, keine Knöllchen zu kassieren, dann sei es falsch.

Ehrlich gesagt klingt diese Logik seltsam. Ist das Ziel von Blitzern wirklich, möglichst viel Geld einzunehmen? Oder doch, dass Fahrer genau dort langsamer fahren, wo es nötig ist?

Der europäische Kontrast

In Europa werden ähnliche Lösungen kaum ernsthaft diskutiert. Hier setzt man häufiger auf direkte Repression: einschränken, bestrafen, erschweren. Das Ergebnis sind Systeme, die Fahrer massenhaft deaktivieren oder verabscheuen, wie es bereits bei aufdringlichen Geschwindigkeitsassistenten der Fall war.

Der koreanische Weg erscheint deutlich lebensfähiger. Er greift nicht in jede Sekunde der Fahrt ein, erfüllt aber genau das, was er soll – Geschwindigkeit reduzieren, wo es wirklich Sinn macht.

Warum die Idee eigentlich vernünftig ist

Wenn man darüber nachdenkt, ist den meisten Fahrern egal, mit welcher Geschwindigkeit jemand nachts auf einer leeren Autobahn unterwegs ist. Aber in der Nähe von Schulen, Baustellen, Unfallschwerpunkten oder komplizierten Kreuzungen sieht das ganz anders aus. Und genau dort greift das Hyundai-System ein.

Meiner Meinung nach ist das ein seltener Fall, in dem Technik nicht gegen den Menschen, sondern mit ihm zusammenarbeitet. Schade, dass wir statt solcher Lösungen oft den Weg von Verboten und Strafen wählen. Alternativen gibt es offensichtlich – man muss sie nur sehen wollen.